Felsenhöhle "Der Goldofen" (I 93)
Die nördlichste Höhle innerhalb des Klosterareals ist der Goldofen, dessen Höhlenportal von etwa 18m Breite und 7 m Höhe sich zur Donau hin öffnet. Bis in die späten 1990er Jahre hinein wurde hier im Sommer ein Bierausschank betrieben.
Der Vorraum dieser Höhle wurde auf einer Fläche von etwa 170 m² mit Kalksteinplatten ausgelegt. Der Höhlenboden steigt gleichmäßig bergwärts an und endet nach etwa 36 m blind ohne erkennbare Fortsetzung. Die Höhle zeigt massive anthropogene Bearbeitungsspuren - nämlich Treppen, die entlang der Nordwand nach oben führen und blind (?) enden, sowie ein Stollenrelikt (?) im oberen Drittel auf der Nordseite. Unklare Bearbeitungsflächen lassen zu Recht vermuten, dass hier versucht wurde, die Höhle weiter nutzbar zu machen.
In der Südwand des Eingangsbereiches finden sich vereinzlt eingehauene Balkenlöcher, die auf der Nordseite fehlen.Vermutlich dienten sie für eine Holzhütte. "Wegen des Sonnenglnazes und weil in dieser Höhle ein Alchimist gewohnt und seine chemischen Arbeiten gemacht habensoll, hat die Höhle den Namen Goldofen erhalten. " (UNBEKANNTER CHRONIST O.J., S.19-20). Möglich auch, dass die Balkenlöcher das Holzgerüst für einen Ölberg bildeten. "In dieser Höhle war früher ein Ölberg aufgestellt." (BAVARIA FRANCISCANA ANTIQUA 1955, S. 335 ff.).
Historische Quellen begleiten weitere Nutzungen. Auch hier achte man auf die Richtungsangaben: "Im östlichen Teile des Klösterlgartens ist eine zirka 30 Fuß hohe (ca. 9 m - Anm. d. Verf.), unten sehr weite und nach oben sich verengende Höhle, in welcher eine in die Felsen gehauene Treppe zu einem oben ins Freie führendne Ausgange führt." (UNBEKANNTER CHRONIST o.J., S. 19-20).
"In den Felsen gehauene Stufen führen in dem hinteren Teile nach oben und der Versuch, einen Brunnen durch die Felsen anzulegen, ist noch erkennbar. Der Donausand ist goldhaltig. Münche haben einst hier versucht, aus dem Donausand Gold zu gewinnnen. Jedenfalls ist es mehr bei dem Versuch, als bei dem Gewinn geblieben. Gleiche Versuche sind einst von Mönchen des Kösterls Weltenburg in einer Höhle am Ausgange der Klostermauer und am Fuße des sogenannten Römerfelsens gemacht worden." (A.A. o.J., S.3).
Und eine weitere Quelle: "Die größte Felsenhöhle, die wie ein Kirchenraum mit Galerien anmutet. Von hier aus führte ein heute verfallender Gang auf eine einsame Felsenplatte mit weiter Sicht über die Donau." (BAVARIA FRANCISCANA ANTIQUA 1955, S. 335 ff.)